Kanton Jura: Betrugsserie durch falsche Polizisten – Senioren im Visier
Die Kantonspolizei Jura hat am vergangenen Wochenende drei Fälle von Betrug durch falsche Polizisten registriert: ein erfolgreicher Diebstahl und zwei vereitelte Versuche.
Die Vorgehensweise bleibt unverändert und zielt vor allem auf ältere Personen ab.
Die Kantonspolizei erinnert daran, dass zivile Beamte niemals unangekündigt zu Hause erscheinen, um Bankkarten oder Codes zu verlangen. Im Zweifelsfall soll sofort die Notrufnummer 117 gewählt werden.
Zwischen Samstag und Sonntag wurden im Kanton Jura drei Fälle von Betrug durch falsche Polizisten gemeldet. In Cornol gelang es den Tätern, in die Wohnung ihres Opfers einzudringen und eine noch unbestimmte Beute zu erlangen. In Courrendlin und Bassecourt gingen die Opfer nicht auf die Anrufe der Täter ein und konnten so den Betrug verhindern.
In allen drei Fällen handelte es sich um ältere Personen, die gezielt angesprochen wurden. Aufgrund dieser neuen Zunahme von Fällen ruft die Kantonspolizei Jura zur Vorsicht auf und sensibilisiert die Bevölkerung für die Vorgehensweise und Schutzmassnahmen.
Wie die Täter vorgehen
Die Betrugsmasche folgt immer demselben Muster: Zuerst ruft eine Person an und gibt sich als Polizist aus. Dabei wird von einem angeblichen Problem berichtet – etwa von verdächtigen Bewegungen auf dem Bankkonto der betroffenen Person.
Anschliessend wird angekündigt, dass ein ziviler Polizist vorbeikommen werde. Dieser erscheint meist sehr schnell – manchmal sogar während des laufenden Gesprächs – und zeigt oft einen gefälschten Polizeiausweis auf einem Smartphone.
Unter dem Vorwand, helfen zu wollen, fordert der falsche Beamte Bankkarten und Codes oder nutzt den Zugang zum Haus, um Wertgegenstände zu stehlen.
Warnung der Polizei
Die Kantonspolizei weist ausdrücklich darauf hin, dass sie niemals Bankkarten oder Wertgegenstände bei Privatpersonen abholt. Bei solchen Anrufen dürfen keine persönlichen, vertraulichen oder finanziellen Informationen preisgegeben werden. Es darf nichts an angebliche Beamte übergeben werden – stattdessen ist sofort die Notrufnummer 117 zu wählen.
Ebenso wichtig ist es, ältere Angehörige über diese Betrugsmasche zu informieren.
Seit Jahresbeginn wurden im Kanton Jura rund zehn Fälle gemeldet – davon fünf allein seit Anfang des Monats. Alle Opfer waren 75 Jahre oder älter. Die Beute reichte von wenigen Hundert bis zu mehreren Zehntausend Franken. Zwar kam es Ende 2024 zu einigen Festnahmen, 2025 wurde im Jura bislang noch niemand verhaftet.
Die Täter sind in der ganzen Schweiz aktiv – mit einem Schwerpunkt in der Westschweiz.
Quelle: Kantonspolizei Jura
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